Spuren der Seele

Spuren der Seele

Das Tiroler Netzwerk von erinnern.at organisierte am 5. und 6. Mai 2011 gemeinsam mit spectACT, dem Verein für politisches und soziales Theater, mit dem Haus der Begegnung, dem Theaterpädagogischen Zentrum in Hall und der Lebenshilfe von Nord- und Südtirol, vier Aufführungen des Stücks „Spuren der Seele“. Sie fanden im Rahmen der Aktionstage Politische Bildung zum Gedächtnis an die nationalsozialistische Vertreibungs-, Verfolgungs- und Vernichtungspolitik statt.

Rückmeldungen zum Stück

Die Vormittagsvorstellungen besuchten 155 Schüler/innen aus sieben verschiedenen Schulen aus Innsbruck und der näheren Umgebung. Außerdem beschäftigte sich auch eine Gruppe von Lehramtsstudenten/innen an der Uni Innsbruck im Rahmen einer Fachdidaktiklehrveranstaltung zum Thema „politisches Theater“ mit dem Stück. Die Abendveranstaltungen waren ebenfalls sehr stark besucht.
Nach der Vorführung standen die Schauspieler/innen dem Publikum für eine Nachbesprechung zur Verfügung, an der sich vor allem die jugendlichen Zuschauer/innen an den Vormittagen mit Fragen, Kommentaren, Diskussionsbeiträgen intensiv beteiligten.
Sowohl die jugendlichen als auch die erwachsenen Zuschauer/innen waren vom Thema und der Art, wie es auf der Bühne präsentiert wurde, bewegt, berührt, beeindruckt.

Link zu einer Videosequenz, aufgenommen von Ekkehard Schönwiese vom Theater Verband Tirol im Dezember 2010 bei der Aufführung im Theaterpädagogischen Zentrum in Hall:
http://www.theaterverbandtirol.at/index.php?page=mitglied&id=467

-------
Bei „Spuren der Seele“ handelt es sich um soziales Theater, das sich anhand von historischen und dokumentarischen Texten, Musik und Tanz mit den Themen Eugenik und Euthanasie im Dritten Reich auseinandersetzt.
Der Verein Theatraki, das Teatro La Ribalta und die Lebenshilfe Bozen haben 2008 dieses engagierte Projekt gemeinsam organisiert und durchgeführt.
Das Ensemble besteht aus neun Schauspieler/innen. Fünf von ihnen sind Menschen mit Behinderung oder vielmehr „anders fähige“ Menschen, die sich mit ihrem kraftvollen und beherzten Spiel über die ihnen von der Geschichte zugeschriebene Opferrolle hinwegsetzen.

„Der Regisseur Antonio Viganò, versteht es, die Täter nicht über Bedarf vorzuführen. Mit traumwandlerischer Sicherheit begibt er sich fern von Voyeurismus auf eine überaus spannende Gradwanderung, in der Witz und Betroffenheit sowie der freie Umgang mit dem überlieferten historischen Material eine stimmige Verbindung eingehen.“ (Markus Larcher, FF, 18.09.2009)

Regie: Antonio Viganò, Teatro La Ribalta
Text: Antonio Viganò und Giovanni De Martis
Deutsche Fassung: Georg Mair
Darsteller/innen: Manuela Falser, Melanie Goldner, Paola Guerra, Agnes Hinterwaldner, Alexandra Hofer, Graziano Hueller, Gisela Oberegger, Mattia Peretto, Magda Simone
Organisation Südtirol: Barbara Rottensteiner, Lebenshilfe
Organisation Nordtirol: Irmgard Bibermann (spectACT – Verein für politisches und soziales Theater), Hermann Freudenschuß (Theaterpädagogisches Zentrum Hall in Tirol), Horst Schreiber (www.erinnern.at)


mit Unterstützung der Stiftung Sparkasse Südtirol