Legislatives Theater - Mach mit! Es geht um uns!

In Zuge der Novellierung des Gesetzes für Menschen mit Behinderungen, Lern­schwierigkeiten oder psychischen Erkrankungen kam in Tirol erstmals Forumtheater als Methode der politischen Mitbestimmung zum Einsatz.

Die Initiative ging von Soziallandesrätin Christine Baur (Grüne) aus. Zur Durchführung des Projekts gibt es einen Beschluss des Tiroler Landtags.

Rückmeldungen:

„Die vom Land Tirol gewählte Methode des Forumtheaters ermöglicht echte Partizipa­tion! Durch diese Form der Auseinander­­setzung können sich auch Menschen beteiligen, die nicht oder nur wenig über Lautsprache kommunizieren. Beim Theaterspielen kann auch über nonverbalen Ausdruck von Emotionen das Geschehen mitgestaltet werden, die TeilnehmerInnen beteiligen sich als ganze Personen und nicht nur auf einer ausschließlich kognitiven Ebene.“ (Klaus Springer, Leiter des „Elisabethinums“)

„So viel Spannendes, Schönes, Aufregendes, aber auch Erschreckendes durfte ich in dieser intensiven Zeit der Zusammenarbeit erleben. (…) Es sind Szenen entstanden, die die Probleme und Schwierigkeiten von Menschen mit Unterstützungsbedarf, mit Behinderung oder psychischen Erkrankungen klar und knallhart präsentierten. Nichts wurde beschönigt, manches hat uns alle erschreckt und trotzdem konnte mit so viel Freude und auch Spaß gearbeitet werden.“ (Verena Lerchster)

„Es war am Anfang nur ein Weg, meine Meinungen einzubringen. Ich hatte eigentlich nicht vorgehabt mitzuspielen, aber es hat mich dann sehr fasziniert und ich glaube, dass es wirklich etwas bringt. Die Verantwortlichen vom Land sind sehr beeindruckt von dem, was zustande gekommen ist.“ (Bernold Dörrer, Schauspieler)

„Wir möchten (…) für die treffend aus dem Lebensfeld der Klientinnen und Klienten aufgegriffen Szenarien und die feinfühlige Integration der anspruchsvollen und manchmal viele Interpretationen offen lassenden Einstiege und Wortmeldungen aus dem Publikum unseren Dank aussprechen.“ (Leo Alber, Vorstandsmitglied im Psychosozialen Pflegedienst Tirol)

„Die Aufführung hat mich sehr beeindruckt! Inklusion ist ein ständiger Prozess und es ist sehr hilfreich, wenn Probleme von Menschen mit Behinderung in Alltagssituationen, im Beruf oder bei Arztbesuchen sehr augenscheinlich dargestellt werden, um die eigene Handlungsweise zu hinterfragen!“ (Mag. Reinhold Beer, Leiter der Abt. Unterstützung der beruflichen und gesellschaftlichen Inklusion von Menschen mit Behinderung. Sozialministeriumservice – Landesstelle Tirol) 

"Das Theater beeindruckte mich einerseits vom Gesamtaufwand her (die große Organisation und die Einbindung aller Beteiligten), andererseits von der Begeisterung und Bereitschaft der Mitwirkenden sowie vom Output her. Gleichzeitig empfand ich das Theater aufrüttelnd. (…) Die Problemfelder, in denen Menschen mit Behinderung stehen, schonungslos und durch diese pädagogisch sehr interessante und lebendige Art aufzuzeigen sowie diese direkt mitgestaltbar zu machen, empfinde ich als sehr zeitgemäß. Das Forumtheater stellt für mich ein klares Signal nach außen (an die Gesellschaft, die selbst Betroffenen, die Angehörigen, die Behörden, die Einrichtungen, usw.) dar, dass nun eine öffentliche Diskussion –  vor allem unter Einbindung der selbst Betroffenen – sehr erwünscht und möglich ist!" (DSA Ulrike Mayr, Bezirkshauptmannschaft Innsbruck)

„Auch wenn nicht alle Anliegen so im Gesetz umgesetzt werden können, so zeigt dieses Theaterprojekt wie wichtig es ist, Raum, Zeit und Gehör für die Meinungen, Erfahrungen und letztendlich die Geschichten betroffener Menschen zu geben. Alleine das Wahrnehmen, Gesehen-Werden und Verstehen-Wollen von Seiten des Gegenübers, wie dem „Land Tirol“ und den Politikerinnen und Politikern oder von Beamten kann bereits viel bewirken.“ (Michaela Lödler, Schauspielerin)
 

Für die Realisierung formte sich ein Team bestehend aus:

Kooperationspartner

Organisation, Dokumentation
http://www.wikopreventk.com (Sabine Volgger, Johanna Köhler, Sonja Neubauer, u.a.)

Fachliche und künstlerische Leitung Forumtheater/Legislatives Theater
Mag. Armin Staffler (Politologe, Theaterpädagoge)

Regieberatung
Mag. Nicolas Dabelstein (Autor, Regisseur)

Projektconsulting
Mag. Dr. Michael Wrentschur (Soziologe und Theaterpädagoge)